Dienstag, 28. August 2012

Die vierte Etappe - vom Piellachtal nach Texing

Rabenstein - Mühlbergkapelle (530 m) - Wetterlucke - Hochbrand - Luft - Großsoll - Schabeckkreuz - St. Gotthard - Texing
24. August 2012. 21 km, 705 m Aufstieg, 603 m Abstieg

Ich verlasse Rabenstein, überquere die Pielach und gehe über eine Asphaltstraße bergauf. Vorher habe ich mich noch in der örtlichen Bäckerei mit Proviant eingedeckt. Die freundliche Bäckerin befragt mich nach meinem Weg und meint, der sei nicht schlimm, der Pastoralassistent der Franz-Kardinal-König-Taufkirche in Rabenstein würde aus Texing des öfteren in die Arbeit gehen (so er meinen Weg wählt, dann zolle ich ihm hier und jetzt schon einmal Tribut.) Wie schon gesagt, der Weg führt über Asphalt, steil, über Serpentinen, an einigen einsamen Gehöften und Häusern vorbei. Schließlich, schon fast am Ende des Tales, blicke ich mich um. Das Tal ist so eng, dass man von hier heroben keinen Blick mehr auf Rabenstein werfen kann, und als ich einige zeit später unten im Tal eine Kirch erblicke, bin ich mir nicht mehr sicher, ob es jene des Pastoralassistenten aus Texing oder die der Nachbarortschaft Kirchberg ist.
Weiter geht es durch den Wald zur Bramböckkapelle und dann schon bald über die Wetterlucke in Richtung Gasthaus Luft. Der Weg ist beeindruckend; sobald man den Wald verlässt (hier sieht man wieder viele Buchen) befindet man sich auf einem Art Kamm. Hinter mir, südöstlich, die Berge Richtung Mariazell, und gegen Norden hin sieht man in Richtung St. Pölten sowie die Windräder, die man auch von der Fahrt über die Westautobahn kennt. Ich bilde mir ein, auch das Donautal an Hand der Basilika in Maria Taferl zu erkennen. Und schließlich sehe ich an diesem Tag vor mir, südwestlich, den ersten Zipfel des Ötscher, bald sollen es mehr werden. Die können was, die Türnitzer Alpen.



Heute ist es allerdings noch einsamer als am Tag zuvor. Genau eine Wanderin begegnet mir auf diesem Weg, der noch immer ident ist mit dem Weitwanderweg 04 und dem Piellachtaler Rundwanderweg, und ich frage mich schon, ob ich noch je einer / einem "echten" WeitwandererIn begegne - ich bin ja schließlich auch keiner.
Lokales Brauchtum?
Das Thema "Kühe" ist heute nicht so dominant, und auch die Hofhunderl begegnen mir nicht so häufig wie tags zuvor.  Gastronomisch ist der Weg heute eine Wüste, erst kurz vor Texing, in St. Gotthard, gibt es eine Labestation. Das Gasthaus Luft, weitmächtig ausgeschildert, ist eine Enttäuschung. Es dürfte zuletzt in den Achtzigern geöffnet gehabt haben, heute befindet sich dort eine Bernhadinerzucht. Nach der Luft geht es, vorbei an einem Steinbruch, weiter Richtung Texing. Nächster markanter Wegpunkt auf dem Nullvierer wäre die Grüntalkogel Hütte, Richtung Scheibs hin, aber ich verlasse den Weg (zum Teil auch schon Römerweg genannt), und steige Richtung St. Gotthard hinunter. Im Gasthaus Schrittwieser, gleich neben der örtlichen Wehrkirche, kann ich den Zwiebelrostbraten und die genossene Gastfreundschaft nur loben. Der Weg führt weiter ca. 2 km nach Texing, über eine wirklich großzügig bemessene Dorfwiese und einige Mostobstgärten. Texing ist der Geburtsort Engelbert Dollfuß', und hier gebe es auch ein ihm gewidtmetes Museum - das aber geschlossen hat.

Sonntag, 26. August 2012

Die dritte Etappe - von der Traisen zur Pielach


Die dritte Etappe: Wilhelmsburg – Rabenstein/ Pielach

Wilhelmsburg (321m) – Dreihöf – Meiselhöhe – Kaiserkogelhütte (716m)  – Deutschbachmühle – Rabenstein/ Pielach (344m)
23. 8. 2012. 21 km, 492 m Aufstieg, 461 m Abstieg

Eigentlich wäre die nächste Etappe Laaben - Wien. Aber es ist schon spät am Morgen und die Etappe ist weit, so beschließe ich eine Etappe aufzuschieben und die eigentlich vierte anzugehen.
Von Wien mit der Westbahn nach St. Pölten, von da weiter mit der Diesellock hinein ins Traisental, bis nach Wilhelmsburg. Die Traisen scheidet den Wienerwald von den Türnitzer Alpen. 
 Die Bobos vom ‚Falter‘ würden Wilhelmsburg  wohl Wilhelmsburg der „industrielle Nostalgiezone“   zuordnen. Ich durchquere die Stadt, muss aber das hiesige Geschirrmuseum links liegen lassen, es öffnet erst am Nachmittag. Zuvor ziehe ich noch am Standbild des Josef Franz Georg Scheu vorbei, dem Vertoner des Liedes der Arbeit.

Wilhelmsburg
In Wilhelmsburg wird die Mittagspause noch hochgehalten, und ich bin froh, dass die Tankstelle / Werkstatt zugleich Nahversorgungsaufgaben übernimmt. Die dort anwesende  Mittagsruhe suchende Runde befragt mich nach meinem Etappenziel und ist verwundert, dass ich nicht nach Mariazell will, ich sehe so sinnsuchend aus.
Den Ort verlassend geht es bergann, das erste Wegschild weist mich nach ‚Kuba‘ (siehe Photo) und ich meine, dass ist eine würdige erste Station für einen sinnsuchenden Wanderer. Kuba scheint aber mehr ein Bauernhof und Forstbetrieb mit angeschlossener Werkstatt zu sein, zu der man sein Auto stellt, wenn man kein Freund horrender Reparaturkosten ist oder, nach den hier aufgebockten alten Renaults zu schließen, eine Vorliebe für französische Autos der frühen 80iger hat.

Schröcksnadel in Kuba

Modäne Aufstiegshilfen
Hinter Kuba weiter steil bergauf, an meiner ersten Kuh des Tages vorbei, ein letzter Blick auf Wilhelmsburg, über eine Wiese hinein in den Nadelwald.   Auf der Anhöhe angekommen geht es weiter über einen langen geraden Feldweg, vorbei an einigen für mich namenlosen Einschichthöfen.  Links vom Feldweg geht  eine Wiese steil bergab, die auch als Trainingsgelände für Skifahrer (wohl Grasskifahrer) genutzt wird und das über eine eigentümliche Konstruktion zur Aufstiegshilfe verfügt. Ich denke nicht, dass sich Peter Schröcksnadel hier finanziell engagieren wird.


Einschichthöfe

Bei Dreihöf wendet sich der weg gegen Süden, über einen Asphaltweg weiter, wiederum vorbei an drei kleinen Höfen. Hier werde ich von zwei Hunden freudig begrüßt, ich fühle mich dennoch nicht zum Verweilen eingeladen.  Jedem dieser Höfe, auch jenen die ich vorher und nachher quere, würde ich anstandslos den Bergbauernstatus zuerkennen. Schließlich bin ich in den Türnitzer Alpen, und die werden durch ihre steilen Talfkanken charakterisiert, die wenig Platz für Siedlungen lassen. Man hält hier Kühe und bewirtschaftet die Futter liefernden Wiesen, und das ändert sich nicht bis zum Ende der heutigen Etappe.

Kaiserkogel und Kornelkirschen

Nach der Meiselhöhe deckt sich mein Weg für längere Zeit mit dem Pielachtaler Rundwanderweg und es geht über eine Kuhwiese hinauf Richtung Kaiserkogelhütte. Die Kühe scheinen schnaufende  Wanderer gewöhnt zu sein und lassen mich links liegen, oben angekommen hoffe ich sehr, dass die folgende Hütte auch bewirtschaftet ist.  Ja, ich habe Glück und müde mache ich hier meine erste (und letzte) längere Rast des Tages. Der Wettergott hat es gut gemeint an diesem Tag, keine Wolken, Sonnenschein, und es ist heiß (sehr heiß). Im übrigen begegne ich auf der Kaiserkogelhütte  den ersten (und letzten) anderen Wanderern des Tages. Von der Hütte geht es bergab ins Dirndltal,  das Tal der Kornelkrische, das Pielachtal.   

Kühe? Kühe.

„Geh Oide schau mi net so deppert au“ ist einer der größten Hits der 3 lustigen Moosacher. (Es könnte allerdings auch ein Hit von Ernst Neger gewesen sein, ich bin mir da unsicher). Beim Abstieg vom Kaiserkogel kam mir dieser Text mehrmals in den Sinn.  Man muß sich das folgendermaßen vorstellen: Vom Kogel geht es bergab in Richtung Rabenstein,  über schöne Wiesen und grüne Matten. Beschwingt schreitet man voran, hin und wieder unterbrochen vom Öffnen und Schließen von Kuhgattern. Denn die Wiesen und Matten sind eingezäunt, mal elektrisch, mal mit Holzlatten, mal mit Stacheldraht. Die ersten Kühe quert man noch gelassen, auch aufgrund des hinreichenden Sicherheitsabstandes. Im übrigen handelt es sich fast ausschließlich um Vorderländerkühe: Monokultur, quasi.
Und dann komme ich zum nächsten Gatter, diesmal nicht zu öffnen, sondern am einen Ende über eine „Wanderer-Aufstiegs-Hilfe“  zu übersteigen. Ich zögere aber, denn am anderen Ende des Gatters steht eine Kuh – und schaut mi deppat au. Schließlich gebe ich meinem Herzen einen Stoß, übersteige das Gatter und gehe im Bogen, nicht hastig, jedoch zügig an der Kuh vorbei. Die Erleichterung währt jedoch nur kurz, denn wenig später erblicke ich eine Gruppe von Jungrindern, die am Weg herumlungert. Respektvoll gehe ich weiter und versuche die Euter der Viecherl zu erspähen, weil ich mir unsicher ob es sich hier nicht um eine Gruppe pubertierender Jungstiere handelt. Nicht begeistert bin ich, als eines der Tiere beherzt in meine Richtung losläuft, um mich zu begutachten. Behände überklettere ich den nachfolgenden Zaun und winke zum Abschied den Tieren zu. Wenig später, auf einem Hof  kurz vor Rabenstein, erkenne ich, dass es sich wohl nicht um Stiere gehandelt hatte: die tragen nämlich ein Nasenpiercing.

Um in Rabenstein anzukommen quält man sich noch des längeren über eine Asphaltstraße; der ADEG-Markt im Ort ist auf das höchste willkommen. Rabenstein  liegt an der Mariazeller Bahn, die dankenswerterweise noch nicht stillgelegt wurde und ich bedaure, nicht am Abend Zeit zu haben, da würde nämlich das Franz Kardinal König Symposion beginnen, benannt nach dem größten Sohn des Ortes.

Mittwoch, 22. August 2012

Die zweite Etappe - von Rekawinkel nach Laaben

Rekawinkel – Großram / A1 – Schwabendörf – Hochstraß /  A21 – Hasenriegel – Falkensteiner Hütte – Hametsberg / Golfplatz – Forsthof – Schöpfl - Laaben.
 21, 1 km. 739 m Aufstieg, 740 m Abstieg. 21. 08. 2012.

Wieder eine Wienerwaldetappe. Von Rekawinkel überquere ich zwei Autobahnen, West- und Außenringautobahn, über die Falkensteiner Hütte geht's in Richtung Schöpfl und von da wieder unter nach Laaben. Der Weg führt entlang des Wienerwaldweitwanderweges 404 und des Weitwanderweges 04.

Buchen sollst du suchen

Zurück in Rekawinkel, nur dass diesmal mir kein Schweinsbraten entgegen lächelt. Vom Bahnhof führt eine Brücke über die Bahn und dann geht's lange bergauf durch den Wald. Mein erster Eindruck, dass es nämlich hier viel mehr Nadelbäume gibt als bisher auf meinem Weg durch den Wienerwald, erweist sich als falsch. auch hier ist die Buche der angesagte Baum - an die 80% des Baumbestandes hier ist Laubwald, Buche, Eiche, Hainbuche. Den ganzen Tag bewege ich mich meistens im Schutz dieser Bäume, und nur kurz sieht man in Richtung des Tullnerfeldes. Auch am Schöpfl ist die Fernsicht heute ein wenig eingeschränkt, kurze Regenschauer und deren Wolken sind nicht förderlich.
Ich frage mich, am Weg zwischen Ausgangspunkt, A1 und A21 andauernd, ob ich in der Lage bin, Hainbuchen von Buchen zu unterscheiden, vor allem weil ich Hainbuchen immer für Büsche gehalten habe. Am Vortag recherchiere ich ein bißchen, und Wikipedia trägt eher zur Verwirrung bei.

Quasi Nizza, Biarritz und ein englisches Seebad


Autobahnüberschreitungen (mit Daumen, l.u.)
Ach ja, und die liebreizenden Wienerwaldgemeinden. Mein Freund M., mit dem ich gemeinsam mit F. einmal die Wienerwaldgemeinde Baunzen besucht habe, hat gemeint, Baunzen sei Quasi das Nizza des Wienerwaldes, weil das Rauschen der Autobahn auch für heranrollende Wellen eines nahegelegenen Meeres gehalten werden könnte. Wenn dem so ist, und Baunzen ist Nizza, dann ist Schwabendörfl Biarritz und Hochstraß quasi ein englisches Seebad.
Die Infrastruktur in den genannten Gemeinden, und ich rede jetzt nicht von den englischen Seebädern, ist eher rudimentär. ich hatte mir beim Studium der Landkarte ein Kaufhaus erhofft, gestoßen bin ich auf eine Vielzahl von Einfamilienhäusern mit zum Teil mutigen Fassadenfarben und auf ein Institut zur Lebenshilfe ("Russische Massage - Entgiftung, Vitalisierung und Schönheit = Charisma. Zum Kennenlernen 58 €"). 
Es geht weiter über Asphalt und Schotterwege, hinauf Richtung Falkensteiner Hütte. Der Weg bis dorthin ist eine gastronomische Wüste - das LK Stüberl hat Urlaub, das Gasthaus Burda scheint es schon lange nicht zu geben. Vorbei an einem vermeintlichen Anwesen eines russischen Oligarchen am Hasenriegel komme ich zur Hütte (642 m), die eigentlich geschlossen hat. Gott sei Dank ist man in Vorbereitung zu einem spätsommerlichen Hüttenabend am kommenden Wochenende, und ich erhalte freundlich und gnadenhalber vier Flaschen Almdudler. (Merke: Nimm auf deinen Wegen nie zu wenig zum Trinken mit!)

Kühe am Golfplatz


Von hier aus geht's weiter über Waldwege im Regen bis hin zur Golfanlage Hametsberg. Hier sehe ich, nachdem der Weg bis hierher von der von der Großstadtnähe geförderten Pferdehaltung (13 Stk. am ersten Tag, Islandpferdehof u.ä. am zweiten) dominiert war, meine erste Kuh.
Runter, rauf. den Schöpfl erreiche ich über den Pensionistensteig, lasse ihn links liegen, weil der Bus in Laaben, dem Ende der heutigen Etappe, nicht wartet. 

Etappe II. Von Umspannwerken, Kühen und anderen Attraktionen.








Die erste Etappe - von Ottakring nach Rekawinkel

Stadtottakring – Bergottakring – Kreuzeichenwiese – Schottenhof – Rieglerhütte – Sophienalpe – Hohe Wand Wiese – Buchberg – Gablitz Gemeindeamt –Troppberg – Heinratsberg – Saubichl - Rekawinkel
28,6 km, 822 m Aufstieg, 654 m Abstieg. 11. 8. 2012 und 16.8. 2012

Die erste Etappe, und schon geschwindelt. Erstens gehe ich die erste Etappe in zwei Tranchen, und den einen Etappenteil auch gleich verkehrt. Also: Rekawinkel - Gablitz und Ottakring - Gablitz. Aber alles hat seine Gründe.
Der Weg selbst führt durch die Stadt, über den Wilheminenberg hinaus in die Umlandgemeinde Gablitz und auf den Troppberg. Dort geht es über das Irenental nach Rekawinkel. Der Weg führt über Strecken entlang des Wienerwaldweges 404 und auch schon entlang des Weitwanderweges 04.

Über den Catwalk Ottakrings

Die Heimat. Und wieder auch nicht. Ich lebe jetzt mehr als die Hälfte meines Lebens in Wien, aber wenn man mich befragte, bist du Eferdinger oder Wiener, ich würde wohl ersteres wählen. Provinzseele. Gurkerlkönig.
Entlang der Ottakringer Straße gehe ich Richtung Berg-Ottakring. dasbiber (laut Selbstdefinition 'die' Zeitschrift einer multiethnischen Community) schreibt ja, die Ottakringer Straße sei der Catwalk der Balkandiaspora, und wenn ich mir samstagnachts die Geräuschkulisse vor meiner Wohnung so anhöre, kann ich mir das durchaus vorstellen.

Also - ich schreite über den städtischen Catwalk gen Westen.

Aus alter Verbundenheit wähle ich den 'Aufstieg' über die Wilheminenstraße, vorbei am Kindergartenweg meiner Söhne, widerstehe der Versuchung, den Bus zu nehmen, und bin bald auf der Kreuzeichenwiese. Hier die ersten Begegnungen mit freilaufenden Hunden, und ich frage mich, wie viele solche 'Begegnungen der dritten Art' ich auf den nächsten Etappen noch haben werde.    
Nächste Stationen sind der Schottenhof (an der Exelbergstrasse), die Rieglerhütte und nach einem recht schweißtreibenden Anstieg die Sophienalpe. Ich wundere mich, daß mir am Wanderweg selbst kaum Leute begegnen, Mountenbiker gar nicht, nur vor dem Gasthaus auf der Alpe diskutieren zwei ältere Damen den möglichen Erwerb der dortigen Hausspezialität, Stelze.
Ausgefallene Gestaltung eines Mistkübels unweit der Sophienalpe.
Entlang eines empfehlenswerten Spazierweges geht es via Franz Karl Fernsicht (488 m, man sieht einen Ausschnitt der Donauplatte) weiter zur Mostalm und dann steil runter zur Hohen Wand Wiese. Die dortige Sommerrodelbahn wird freudig genutzt (auch einige Tage später von mir, und der mich begleitende Sohn T. hat nach rasanter (?) Abfahrt bei weitem weniger wackelige Knie als sein Vater, nachdem er sich  aus der Rodel schält - Vater Hasenfuß halt'). Dann geht's, nach der Querung der Straße nach Mauerbach in den Wald, hinauf zum Buchberg und von dort, mehrfach die Orientierung verlierend, wieder hinunter nach Gablitz.

Markierungen, Aussichten, markante Punkte


Verwirrter Troppberg

Von "Gablitz - Gemeindeamt" (laut Ausschilderung dürfte es der zentrale Punkt dieser Gemeinde unweit von Purkersdorf sein) geht es zuerst über einen asphaltierten Spazierweg, später über einen Forstweg rauf zum Troppberg (542 m) und der dortigen Warte. Die Warte selbst ist gut von den umliegenden Bäumen verwachsen, die versprochene Aussicht auf das Tullnerfeld ist nur vom nebenstehenden Mobilfunksender möglich, auf dessen halber Höhe sich eine kleine Plattform befindet. Auch dürfte der örtliche Tourismusverein bei der Ausschilderung des Troppberges etwas verwirrt gewesen sein. die Zeitangaben verwirren im hohen Maße, so zum Beispiel kurz vor dem steilen Anstieg zur Warte, der einmal mit '5 Minuten', drei Schritte weiter mit '10 Minuten' angegeben ist.
 Weiter in Richtung Gasthof Mirli im Irenental, der Gott sei Dank geöffnet hat und labt. Weiter, durch Wald und eher aussichts-los, in Richtung Rekawinkel.


Das Ischl des Wienerwaldes

Das 'Etappenziel': Rekawinkel

In Rekawinkel bereue ich, nicht hier anzukommen sondern ursprünglich hier weggegangen zu sein. Beim Ortswirten wird ein riesiges Stück Schopf über offenen Feuer gegrillt, und die Schwarte lächelt schon herzallerliebst herüber. Aber es sollte nicht sein, wir sind nicht zusammengekommen, der Schopf und ich.
Angeblich wurde Rekawinkel früher das "Ischl des Wienerwaldes" genannt, heute wird der Ort eher von der Straße nach Neulengbach und der vorbeiführenden Westbahn dominiert. Die S 50 verbindet Rekawinkel mit Wien und wird von mir insgesamt zweimal genutzt (siehe nächste Etappe).


Sonntag, 12. August 2012

Einige Prinzipien

Recht rasch ist mir in der Planung klar geworden - in einem Zug geh' ich's nicht. Also - es wird Pausen geben, ich werde unterbrechen und nach Wien zurückkehren. Und wenn's gar zu ungemütlich wird werde ich auch einmal für eine Passage andere Verkehrsmittel nutzen. Und vielleicht auch mal eine Etappe 'verkehrt' gehen. Also zu Beginn gleich das Looser-Eingeständnis.

Ach ja, die Planung. Am Ende vertraue ich der guten alten Landkarte. Das heißt allerdings nicht, dass ich kein GPS  und mir nicht gerade die digitalen Wanderkarten für OÖ und NÖ gekauft hätte. Aber das GPS ist alt (Garmin etrex Vista aus dem Jahre Schnee) und zeigt auch schon mal die Toskana an, obwohl man gerade durch die Simmeringer Haide spaziert (echt wahr!).  

Donnerstag, 9. August 2012

Dienstag, 7. August 2012

Einleitung 1160-4070

 Seit mehr als 20 Jahren pendle ich zwischen Wien und Eferding in Oberösterreich, meiner Geburtsstadt. Zuerst per Zug, dann mit dem Auto. Haustür - Haustür ist der Rekord 2 Stunden und 7 Minuten, mit dem Zug sind es etwa 3 und 1/4 Stunden. Google Maps sagt: Die Entfernung sind 213 km, nützte man die Bundesstraße 1, wären's nur 195 km.
Mit dem Gedanken, diesen Weg zu Fuß zurückzulegen, spiele ich schon seit längerem. Auch weil Wandern / Weitwandern eine gewisse Faszination auf mich ausübt.
Nach einigen Überlegungen gab es auch schon erste Anläufe die Wanderung anzugehen. Dabei wollte ich es mir einfach machen und dem Donau - Radweg entlang gehen - bis ich mir eingestehen musste, dass die friedliche Koexistenz von Fußgängern und Radfahrern eine Chimäre ist.
Also, zurück zum Planungsstart. Würde ich einfach losziehen und immer, ohne Abweichung, geradeaus gen Westen ziehen, ich würde irgendwann in (oder ganz nahe bei) Eferding ankommen. Allerdings ist so ein Vorhaben, nennen wir es "go west!", recht schlecht handlebar. Eine Alternative wäre der  österreichische Jakobsweg, der (beinahe) Ausgangs- und Endpunkt meiner Wanderung verbindet.  Mein Freund F. betreibt das Projekt "österreichischer Jakobsweg"  schon seit Jahren, er möge voranschreiten. Aber so lange kann ich nicht warten.
Eine Alternative ist der Weitwanderweg 4, der Voralpenweg. Dieser würde mich von Wien über den Schöpfl und Wilhelmsburg bis ins Mostviertel bringen. Von dort, so ist jedenfalls die Planung heute, würde ich mich zur Donau durchschlagen und entlang des Donausteiges dann bis nach Eferding.