Mittwoch, 22. August 2012


Die erste Etappe - von Ottakring nach Rekawinkel

Stadtottakring – Bergottakring – Kreuzeichenwiese – Schottenhof – Rieglerhütte – Sophienalpe – Hohe Wand Wiese – Buchberg – Gablitz Gemeindeamt –Troppberg – Heinratsberg – Saubichl - Rekawinkel
28,6 km, 822 m Aufstieg, 654 m Abstieg. 11. 8. 2012 und 16.8. 2012

Die erste Etappe, und schon geschwindelt. Erstens gehe ich die erste Etappe in zwei Tranchen, und den einen Etappenteil auch gleich verkehrt. Also: Rekawinkel - Gablitz und Ottakring - Gablitz. Aber alles hat seine Gründe.
Der Weg selbst führt durch die Stadt, über den Wilheminenberg hinaus in die Umlandgemeinde Gablitz und auf den Troppberg. Dort geht es über das Irenental nach Rekawinkel. Der Weg führt über Strecken entlang des Wienerwaldweges 404 und auch schon entlang des Weitwanderweges 04.

Über den Catwalk Ottakrings

Die Heimat. Und wieder auch nicht. Ich lebe jetzt mehr als die Hälfte meines Lebens in Wien, aber wenn man mich befragte, bist du Eferdinger oder Wiener, ich würde wohl ersteres wählen. Provinzseele. Gurkerlkönig.
Entlang der Ottakringer Straße gehe ich Richtung Berg-Ottakring. dasbiber (laut Selbstdefinition 'die' Zeitschrift einer multiethnischen Community) schreibt ja, die Ottakringer Straße sei der Catwalk der Balkandiaspora, und wenn ich mir samstagnachts die Geräuschkulisse vor meiner Wohnung so anhöre, kann ich mir das durchaus vorstellen.

Also - ich schreite über den städtischen Catwalk gen Westen.

Aus alter Verbundenheit wähle ich den 'Aufstieg' über die Wilheminenstraße, vorbei am Kindergartenweg meiner Söhne, widerstehe der Versuchung, den Bus zu nehmen, und bin bald auf der Kreuzeichenwiese. Hier die ersten Begegnungen mit freilaufenden Hunden, und ich frage mich, wie viele solche 'Begegnungen der dritten Art' ich auf den nächsten Etappen noch haben werde.    
Nächste Stationen sind der Schottenhof (an der Exelbergstrasse), die Rieglerhütte und nach einem recht schweißtreibenden Anstieg die Sophienalpe. Ich wundere mich, daß mir am Wanderweg selbst kaum Leute begegnen, Mountenbiker gar nicht, nur vor dem Gasthaus auf der Alpe diskutieren zwei ältere Damen den möglichen Erwerb der dortigen Hausspezialität, Stelze.
Ausgefallene Gestaltung eines Mistkübels unweit der Sophienalpe.
Entlang eines empfehlenswerten Spazierweges geht es via Franz Karl Fernsicht (488 m, man sieht einen Ausschnitt der Donauplatte) weiter zur Mostalm und dann steil runter zur Hohen Wand Wiese. Die dortige Sommerrodelbahn wird freudig genutzt (auch einige Tage später von mir, und der mich begleitende Sohn T. hat nach rasanter (?) Abfahrt bei weitem weniger wackelige Knie als sein Vater, nachdem er sich  aus der Rodel schält - Vater Hasenfuß halt'). Dann geht's, nach der Querung der Straße nach Mauerbach in den Wald, hinauf zum Buchberg und von dort, mehrfach die Orientierung verlierend, wieder hinunter nach Gablitz.

Markierungen, Aussichten, markante Punkte


Verwirrter Troppberg

Von "Gablitz - Gemeindeamt" (laut Ausschilderung dürfte es der zentrale Punkt dieser Gemeinde unweit von Purkersdorf sein) geht es zuerst über einen asphaltierten Spazierweg, später über einen Forstweg rauf zum Troppberg (542 m) und der dortigen Warte. Die Warte selbst ist gut von den umliegenden Bäumen verwachsen, die versprochene Aussicht auf das Tullnerfeld ist nur vom nebenstehenden Mobilfunksender möglich, auf dessen halber Höhe sich eine kleine Plattform befindet. Auch dürfte der örtliche Tourismusverein bei der Ausschilderung des Troppberges etwas verwirrt gewesen sein. die Zeitangaben verwirren im hohen Maße, so zum Beispiel kurz vor dem steilen Anstieg zur Warte, der einmal mit '5 Minuten', drei Schritte weiter mit '10 Minuten' angegeben ist.
 Weiter in Richtung Gasthof Mirli im Irenental, der Gott sei Dank geöffnet hat und labt. Weiter, durch Wald und eher aussichts-los, in Richtung Rekawinkel.


Das Ischl des Wienerwaldes

Das 'Etappenziel': Rekawinkel

In Rekawinkel bereue ich, nicht hier anzukommen sondern ursprünglich hier weggegangen zu sein. Beim Ortswirten wird ein riesiges Stück Schopf über offenen Feuer gegrillt, und die Schwarte lächelt schon herzallerliebst herüber. Aber es sollte nicht sein, wir sind nicht zusammengekommen, der Schopf und ich.
Angeblich wurde Rekawinkel früher das "Ischl des Wienerwaldes" genannt, heute wird der Ort eher von der Straße nach Neulengbach und der vorbeiführenden Westbahn dominiert. Die S 50 verbindet Rekawinkel mit Wien und wird von mir insgesamt zweimal genutzt (siehe nächste Etappe).


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